Pressemitteilung
(24.6.06)
Giordano Bruno Stiftung präsentiert alternative Nationalhymne
Berlin.Anlässlich
der Fußball-Weltmeisterschaft und der Diskussionen um einen
wieder erwachten Patriotismus ist in den Feuilletons ein Streit um
die deutsche Nationalhymne entbrannt. Ausgelöst wurde die Debatte
durch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), die kritisierte,
dass das Deutschlandlied "Stimmungen des Nationalismus und der
,deutschen Leitkultur'“ transportiere. CSU-Generalsekretär
Markus Söder und DFB-Präsident Theo Zwanziger hatten dem
vehement widersprochen.
Die Giordano Bruno Stiftung, die sich dem Leitbild des evolutionären
Humanismus verpflichtet fühlt und der viele bekannte deutsche
Wissenschaftler, Philosophen und Künstler angehören, unterstützt
die GEW-Kritik „in vollem Umfang“, wie der Vorstandssprecher
der Stiftung, Michael Schmidt-Salomon, in Berlin erklärte: „In
der Tat muss man sich fragen, warum in der Nationalhymne das Prinzip
der Einigkeit vor dem Recht und der Freiheit steht und warum diese
Güter explizit 'für das deutsche Vaterland'– eine
heute wahrlich altbacken und chauvinistisch klingende Phrase! –
eingefordert werden“. Da das Problem der Deutschlandhymne nicht
die Musik Haydns sei, sondern der Text von Hoffmann von Fallersleben,
hat die Stiftung nun eine „alternative weltoffene Version des
Deutschlandliedes“ ins Netz gestellt, die die bekannte Musik
des Deutschlandliedes in einer leicht modifizierten Fassung mit einer
gekürzten Version der „Kinderhymne“ von Bertolt Brecht
verbindet.
Schmidt-Salomon sagte, der Unterschied zwischen den beiden Versionen
der Nationalhymne verdeutliche sehr gut die Unterschiede zwischen
dem rückwärtsgewandten Ideal einer „deutschen Leitkultur“
und der fortschrittsweisenden Vision einer „Leitkultur Humanismus
und Aufklärung“. Wenn es denn überhaupt so etwas gebe
wie einen „aufgeklärten Patriotismus“, so müsse
er, wie bei Brecht, "schon mit einem gewissen Augenzwinkern daher
kommen". Wer mit voller Inbrunst ein „im Glanze nationalen
Glückes blühendes deutsches Vaterland“ besinge, lasse
damit, ob er wolle oder nicht, die unrühmliche deutsche Vergangenheit
aufleben. Schmidt-Salomon meinte, dass den meisten aufgeklärten
Menschen das traditionelle Deutschlandlied „unerträglich
peinlich“ sei. "Ein Land, das den Anspruch hat, weltoffen
zu sein, sollte sich eine andere Hymne geben." Die alternative
Nationalhymne, die die Giordano Bruno Stiftung der deutschen Bevölkerung
vorschlagen möchte, kann auf dieser Seite heruntergeladen werden.
V.i.S.d.P.:
Dr. Michael Schmidt-Salomon, Vorstandssprecher der Giordano Bruno
Stiftung, Medien-Kontakt: 0174 9809516,
siehe auch die Kontaktdaten unter www.schmidt-salomon.de
Die alternative weltoffene Deutschlandhymne
Text: Bertolt Brecht
Musik: Joseph Haydn
Alternative Hymne hören
(mp3-Format, 1,27 MB)
Produktion: MSS/Giordano Bruno Stiftung, Juni 2006
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Anmut
sparet nicht noch Mühe
Leidenschaft nicht noch Verstand
Dass ein gutes Deutschland blühe
Wie ein andres gutes Land
Und
nicht über und nicht unter
Andern Völkern wolln wir sein
Von der See bis zu den Alpen
Von der Oder bis zum Rhein.
Und
weil wir dies Land verbessern
Lieben und beschirmen wir's
Und das liebste mag's uns scheinen
So wie andern Völkern ihrs.
***
Lesen
Sie zum Thema auch den Spiegel-Online-Artikel von Claus Christian
Malzahn:
Deutsche
Nationalhymne: "Die
blödsinnigste Parole der Welt"
(externer Link)
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www.leitkultur-humanismus.de
ist ein Projekt der
Giordano Bruno Stiftung
www.giordano-bruno-stiftung.de
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